Darmkrebs
Krebs des Dickdarms und des Enddarms ist die vierthäufigste Krebsart in Österreich1. Wenn Darmkrebs frühzeitig entdeckt wird, ist er in den meisten Fällen heilbar2. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig. Hier erfahren Sie mehr über Darmkrebs, die Symptome, die Therapiemöglichkeiten und Risikofaktoren. Zudem erhalten Sie Tipps, die Ihnen helfen können, einer Erkrankung vorzubeugen.
Krebswissen für alle
Darmkrebs Früherkennung & Risiko
Was ist Darmkrebs?
Darmkrebs tritt in den meisten Fällen im Dickdarm oder Enddarm und nur selten im Dünndarm auf. Deshalb versteht man unter «Darmkrebs» in der Regel Krebs des Dick- oder Enddarms.
Er wird auch als «kolorektales Karzinom» oder «Kolorektalkarzinom» bezeichnet.
In Österreich erkranken jährlich rund 2600 Männer und 2000 Frauen an Darmkrebs.1 Das österreichische Darmkrebs-Screening- Komitee empfiehlt für Personen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren spezifische Vorsorgeuntersuchungen.2
Wie entsteht Darmkrebs?3
Meistens entwickelt sich Darmkrebs aus gutartigen Wucherungen der Schleimhaut an der Innenwand des Dickdarms oder Enddarms. Diese Wucherungen werden Polypen genannt. Einige Arten von Polypen können sich im Laufe der Zeit (normalerweise viele Jahre) in Krebs verwandeln, aber nicht alle Polypen werden zu Krebs.
Anzeichen und Symptome von Darmkrebs4
Kolorektalkarzinome wachsen langsam. Über einen langen Zeitraum verursachen sie keine Beschwerden. Haben sie eine gewisse Größe erreicht, können sie eines oder mehrere der folgenden Symptome auslösen:
- veränderte Stuhlgewohnheiten, z. B. plötzlicher Durchfall oder Verstopfung oder Wechsel zwischen beidem
- Stuhldrang ohne Entleerung
- Rektalblutung mit hellrotem Blut
- Blut im Stuhl, das den Stuhl dunkelbraun oder schwarz aussehen lässt
- Krämpfe oder Unterleibsschmerzen
- Schwäche und Müdigkeit
- unbeabsichtigter Gewichtsverlust.
Viele dieser Symptome können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, wie z.B. Infektionen, Hämorrhoiden oder Reizdarmsyndrom. Sie sollten jedenfalls ärztlich untersucht werden.
Risikofaktoren für Darmkrebs5
Forscher:innen haben mehrere Faktoren gefunden, die das Risiko für Darmpolypen oder Darmkrebs erhöhen können. Einige von ihnen hängen mit dem persönlichen Lebensstil zusammen und können daher vermieden oder zumindest reduziert werden.
Risikofaktoren, die beeinflusst werden können:
- Übergewicht oder Adipositas
- ungenügende körperliche Aktivität
- übermäßiger Konsum von rotem Fleisch
- Alkoholkonsum
- Rauchen.
Risikofaktoren, die nicht beeinflusst werden können:
- zunehmendes Alter
- Geschlecht (Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen)
- genetische Veranlagung.
Prävention von Darmkrebs5
Es gibt keinen sicheren Weg, Darmkrebs zu verhindern. Aber ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, das Erkrankungsrisiko zu senken. Halten Sie sich an die folgenden Tipps.
5 Tipps für einen gesunden Lebensstil
- Bewegen Sie sich ausreichend.
- Halten Sie Ihr Gewicht im Normbereich.
- Essen Sie wenig rotes Fleisch, aber genügend Nahrungsmittel, die viele Ballaststoffe enthalten, z.B. Vollkornprodukte, Gemüse und Obst.
- Trinken Sie wenig Alkohol.
- Rauchen Sie nicht.
- Nutzen Sie die Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung.
Darmkrebsfrüherkennung ist wichtig
Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Der «Blut-im-Stuhl-Test», oft "FIT" genannt, und die Darmspiegelung sind zwei bewährte Methoden zur Entdeckung von Darmkrebs und seiner Vorstufen.
Fäkaler immunologischer Test = FIT
Der «Blut-im-Stuhl-Test» kann selbstständig zuhause durchgeführt werden. Er ist bei Ärzt:innen oder in Apotheken erhältlich. Der Test weist selbst nicht sichtbare Spuren von Blut im Stuhl nach, das von Darmkrebs oder möglichen Vorstufen einer Darmerkrankung, den Polypen, ausgehen kann. Es wird für Personen ab 50 Jahren empfohlen, diesen Test einmal im Jahr zu machen.6
Darmspiegelung
Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist eine sehr zuverlässige Methode zur Entdeckung von Darmkrebs. Dabei untersuchen Spezialist:innen das Innere des Darms mit einem biegsamen Schlauch und einer kleinen Kamera. Diese überträgt die Bilder des Darms direkt auf einen Monitor. So kann ein Tumor mit hoher Wahrscheinlichkeit entdeckt und mögliche Polypen können direkt entfernt werden. Die Untersuchung dauert circa 20 bis 30 Minuten, ist in der Regel schmerzarm bzw. wird unter Sedierung vorgenommen. Durch die Darmspiegelung können bösartige Neubildungen des Darms frühzeitig erkannt und sogar vermieden werden.
- Die Sozialversicherungsträger bieten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr kostenlos einmal jährlich einen „fäkal okkulten Bluttest“ (=FIT) und alle zehn Jahre eine Vorsorge-Koloskopie an. Auch im Falle von unklaren Beschwerden können die behandelnden Ärzt:innen die Patient:innen direkt und altersunabhängig jederzeit zu einer Darmspiegelung überweisen.
- Nutzen Sie die Möglichkeiten und tragen Sie aktiv zur Darmkrebsvorsorge und -früherkennung bei!
Therapiemöglichkeiten bei Darmkrebs3
Heute gilt die Operation als die einzige Therapieoption, mit der Darmkrebs geheilt werden kann.
Weitere Behandlungsoptionen sind:
- Strahlentherapie
- Chemotherapie
- Radio-Chemotherapie
- zielgerichtete Therapien
- Immuntherapie
- Radiofrequenz-Thermoablation zur Behandlung von Leber- oder Lungenmetastasen
- Embolisation zur Behandlung von Lebermetastasen.
Diese Behandlungen sollen den Erfolg der Operation sichern bzw. die Langzeitprognose verbessern.
Referenzen:
1. Prozentualer Anteil der Tumorlokalisationen an allen Krebsneuerkrankungen in Österreich, Jahresdurchschnitt 2018-2020, www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/krebserkrankungen. Zuletzt zugegriffen am 4. Jan 2024.
2. DKG ONKO Internetportal, Früherkennung von Darmkrebs, www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/darmkrebs/frueherkennung.html Zuletzt zugegriffen am 4. Jan 2024
3. DGK Onko Internetportal: Ursache und Risikofaktoren, www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/darmkrebs/ursache-und-risikofaktoren.html. Zuletzt zugegriffen am 4. Jan 2024
4. DGK Onko Internetportal: Symptome bei Darmkrebs, www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/darmkrebs/symptome.html. Zuletzt zugegriffen am 4. Jan 2024.
5. DKFZ: Darmkrebs: Risikofaktoren und Vorbeugung, www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/darmkrebs/risikofaktoren.php Zuletzt zugegriffen am 4. Jan 2024.
6. Informationen zur Dickdarmkrebsvorsorge der ÖGK: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/krebs/darmkrebs/frueherkennung-diagnose.html. Zuletzt zugegriffen am 4. Jan 2024
AT-NON-02044. Erstellt Januar 2024