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Ernährung bei Krebs

Unterschiedliche Krebserkrankungen können den Ernährungszustand beeinflussen. Deshalb ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig. Diese kann auch die Lebensqualität der Betroffenen steigern. 

Diätologin Elisabeth Hütterer: Die Rolle des Zuckers bei einer Krebserkrankung

Bei der Strahlen- und Chemotherapie wird eine täglich Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 – 2 Liter Wasser, verdünnten Obst- oder Gemüsesäften oder ungesüßten Kräuter- oder Früchtetees empfohlen, da die Abbauprodukte über die Nieren ausgeschieden werden.

Falls Sie unter Übelkeit, Geschmacksbeeinträchtigungen oder Entzündungen der Schleimhäute in Mund, Speiseröhre und Darm leiden, und deswegen nicht genügend Nahrung aufnehmen, gibt es heutzutage Medikamente, die helfen.

Diätologin Elisabeth Hütterer: Was tun bei Mangelernährung oder Appetitlosigkeit?

Sollten Sie im Rahmen Ihrer Krebstherapie unter Kaubeschwerden oder Schluckstörungen leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Ernährung anpassen, damit Sie sich nicht verschlucken.

Essen Sie: 

  • Weiche Kost, wie z.B. Püree, Frischkäse, Aufstriche, Joghurt
  • Weißbrot, dass sich mit der Zunge am Gaumen zerdrücken lässt
  • Weiche Süßspeisen, wie z.B. Salzburger Nockerl, Pudding, Eiscreme, Fruchtmus

Vermeiden Sie: 

  • Gemischte Konsistenzen wie z.B. Suppe mit Backerbsen oder Kompotte
  • Trockene und schwer kaubare Lebensmittel, wie z.B. Nüsse, Müsli, Mohn, Knäckebrot, Kekse, Zwieback, trockene Kuchen
  • Lebensmittel mit hohem Säureanteil, wie z.B. Orangen, Zitronen, Kiwi, Essig
  • Faserreiche Lebensmittel, wie z.B. Rindfleisch, Spargel, Rhabarber, Ananas
  • Harte Lebensmittel, wie z.B. Trockenfrüchte, rohes Gemüse, Kraut, Hülsenfrüchte, Paprika, etc.
  • Getränke mit Kohlensäure
  • Ganze Kräuter, vor allem in Flüssigkeiten (Schnittlauch in der Suppe)

Anhaltende Verstopfung sollte man immer mit dem Behandlungsteam besprechen. Dafür gibt es wichtige Gründe. Herkömmliche Medikamente, die z.B. bei einer Urlaubsreise gegen Verstopfung geholfen haben, können während einer Krebstherapie kontraproduktiv sein, weil sie ein größeres Problem verschleiern.

Ernährungsempfehlungen bei Verstopfung:

  • Trinken Sie viel Wasser, Tee oder Fruchtsäfte (warm oder zumindest Zimmertemperatur)
  • Für ballaststoffreiche Zwischenmahlzeiten platzieren Sie in Ihrer Wohnung überall Schälchen mit Nüssen, getrockneten Früchten, Gemüse, Obst
  • Bewegen Sie sich ein wenig. Das fördert die Verdauung
  • Bevor Sie sanfte Hausmittel, wie Müsli, Leinsamen, Flohsamen einsetzen, fragen Sie Ihren Arzt. Diese könnten die Darmpassage behindern, wenn man zu wenig dazu trinkt. Dasselbe gilt für rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke, die eventuell zu unerwünschten Wechselwirkungen mit Ihrer Krebstherapie führen können.

Durchfall kann bei Krebspatienten unterschiedliche Ursachen haben. Daher müssen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt möglichst rasch wieder ausgeglichen werden. Doch was man trinkt, ist bei einer gestörten Verdauung nicht ganz unwichtig.

Hält Durchfall über mehrere Stunden an, sollte der behandelnde Arzt kontaktiert werden.

Ernährungsempfehlungen bei Durchfall:

  • Vermeiden Sie scharfe, saure oder stark gewürzte Speisen
  • Wenn Sie durch den Durchfall Gewicht verloren haben, reichern Sie Ihre Speisen mit gehaltvollen Lebensmitteln wie z.B. Sahne, Butter oder Proteinpulver an
  • Essen Sie größere Mahlzeiten, wenn Sie sich gut fühlen oder Appetit haben 
  • Nach dem Essen entspannen, aber nicht hinlegen
  • Fragen Sie Ihr Behandlungsteam nach Ernährungstipps und Nahrungsergänzungsmittel
  • Führen Sie ein Ernährungstagebuch – so können Sie besser kontrollieren, wann und wieviel Nahrung Sie zu sich genommen haben.
  • Essen Sie kleine Mahlzeiten, mehrmals täglich.
  • Stellen Sie Schalen mit Nüssen, Kernen oder Oliven in Ihrer Wohnung auf, damit Sie zwischendurch naschen können.
  • Avocados sind ausgezeichnete Fett- und Energielieferanten und können als Aufstrich und in Salaten verzehrt werden.
  • Achten Sie beim Kauf von Milchprodukten auf hohen Fettgehalt.
  • Verfeinern Sie Suppen und Saucen mit Schlagobers, Crème fraîche, Sauerrahm oder Butter.
  • Trinknahrung hilft Ihnen ebenfalls Ihr Gewicht zu halten und somit das Wohlbefinden zu steigern.

Die gezeigten Empfehlungen beruhen auf Wissen und Erfahrung von Diätologin Elisabeth Hütterer.
Gehen Sie auf Nummer sicher: Bevor Sie sanfte Methoden oder rezeptfreie Medikamente anwenden, besprechen Sie sich unbedingt mit Ihrem Behandlungsteam!

Agenturfoto. Mit Model gestellt. AT-NON-01469. Erstellt: Mai 2023